Solaranlagen: Voraussetzungen, Kosten und Fördermöglichkeiten
Erfahren Sie in unserem umfassenden Leitfaden alles über Planung, Installation und Finanzierung von Solaranlagen.
Angesichts der stetig steigenden Energiepreise und der zunehmenden Unsicherheit auf dem Energiemarkt denken immer mehr Haushalte darüber nach, auf erneuerbare Energien umzusteigen. Eine Solaranlage bietet dabei eine vielversprechende Lösung: Sie ermöglicht nicht nur die Reduzierung der Stromkosten, sondern trägt auch aktiv zum Umweltschutz bei. Durch die Installation einer Photovoltaikanlage können Sie Ihre Energiekosten langfristig senken und sich unabhängiger von den ständig steigenden Preisen der Energieversorger machen.
Die bürokratischen Hürden sind mittlerweile geringer: PV-Anlagen und eventuelle Erträge daraus sind nicht mehr einkommensteuerpflichtig. Dank des "Solarpakets I" reicht eine einfache Anmeldung im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur. Das vereinfachte Netzanschlussverfahren gilt nun für Anlagen bis 30 kW (vorher 10,8 kW), und Balkonkraftwerke müssen überhaupt nicht mehr registriert werden.
In diesem Leitfaden erhalten Sie alle wichtigen Informationen, die Sie benötigen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen und das Beste aus Ihrer Investition in erneuerbare Energien herauszuholen.
Bei der Planung einer Solaranlage müssen mehrere wichtige Aspekte berücksichtigt werden. Während der eigentliche Aufbau der Anlage in der Regel ein bis zwei Tage dauert, erfordert die Planungsphase mehr Zeit.
Die Anlage sollte nicht überdimensioniert, aber auch nicht unterdimensioniert sein, um eine wirtschaftliche Rentabilität zu gewährleisten. Dabei ist es ratsam, den zukünftigen Strombedarf realistisch einzuschätzen. Wird beispielsweise eine Wärmepumpe oder eine Wallbox für ein Elektroauto in den nächsten Jahren angeschafft, sollten diese Verbräuche in die Planung einfließen.
Optimal geeignete Dächer sollten eine Neigung von 30 bis 35 Grad aufweisen, idealerweise nach Süden ausgerichtet, aber auch eine Ost- oder Westausrichtung ist möglich. Das Dach sollte möglichst nicht durch Schornsteine, Bäume oder Antennen verschattet und gut zugänglich sein.
Sollte das Dach nicht diesen Idealanforderungen entsprechen, stellt das kein Ausschlusskriterium dar. Auf Flachdächern können die Solarmodule beispielsweise mithilfe einer geneigten Unterkonstruktion in die richtige Position gebracht werden. Die Neigung des Daches beeinflusst jedoch die Effizienz der Anlage: Bei einer Neigung von 45 Grad sinkt die Stromproduktion um etwa fünf Prozent. Unter optimalen Bedingungen kann eine PV-Anlage bis zu 30 % des eigenen Strombedarfs decken. Mit einem Batteriespeicher kann dieser Anteil sogar auf 50 bis 70 % steigen.
Neben der Ausrichtung und Neigung des Dachs muss auch die Tragfähigkeit berücksichtigt werden. Photovoltaikanlagen bringen pro Quadratmeter etwa 10 bis 15 Kilogramm Gewicht auf das Dach. Auch das Material der Dacheindeckung spielt eine Rolle: Gut geeignet sind beispielsweise Ziegel- oder Metalldächer, bei Holz- oder Schieferdächern wird die Montage schwieriger. Auf Dächern mit Asbest sind PV-Anlagen nicht zulässig.
Alle Bundesländer bieten eigene Solarkataster an. Diese Systeme nutzen Daten von Kommunen, Unternehmen und öffentlichen Quellen, um mithilfe von Laserscans die Umgebung zu kartieren. So werden Dachflächen, Hindernisse wie Schornsteine oder große Bäume sowie die Dachneigung und mögliche Verschattungen erfasst und modelliert. Dadurch lässt sich relativ genau abschätzen, welche Sonneneinstrahlung auf eine bestimmte Fläche trifft.
Das Solarkataster für Baden-Württemberg finden Sie hier: Solarpotenzial auf Dachflächen
Kilowattpeak (kWp) ist die Maßeinheit, die die maximale Leistung von Photovoltaikmodulen unter idealen Bedingungen angibt. Unter Laborbedingungen entspricht dies etwa 1000 Watt pro Quadratmeter.
Auch die Arbeitstemperatur spielt eine Rolle: Die optimale Temperatur für PV-Module liegt bei 25 Grad Celsius. Steigt die Temperatur darüber hinaus, verringert sich die Leistung der Module um etwa 0,5 % pro Grad.
Bei einer gut ausgerichteten Solaranlage mit optimaler Dachneigung kann pro Kilowattpeak jährlich rund 1000 Kilowattstunden Strom erzeugt werden. Für eine vierköpfige Familie mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 4500 Kilowattstunden wäre eine 5-kWp-Anlage sinnvoll. Mit einem Batteriespeicher können rund 75 % des produzierten Stroms selbst genutzt werden.
Für die Installation einer Solaranlage mit 1 kWp Leistung werden etwa 5 bis 7 Quadratmeter Dachfläche benötigt.
Die Investition in eine Photovoltaikanlage (PV) beginnt ab etwa 10.000 Euro, wobei ein Teil der Kosten durch den Verkauf von überschüssigem Strom zurückgewonnen werden kann.
Bei einer PV-Anlage sollte man mit Kosten von etwa 250 bis 350 Euro pro Quadratmeter rechnen. Ein zusätzlicher Stromspeicher kann mehrere Tausend Euro kosten, macht jedoch angesichts steigender Strompreise Sinn, da er den Eigenverbrauch deutlich erhöht und die Amortisation der Anlage beschleunigt.
Eine PV-Anlage amortisiert sich in der Regel innerhalb von 20 Jahren. Genutzt werden können PV-Anlagen deutlich länger. Bei optimaler Wartung können PV-Anlagen 30 Jahre oder länger Strom produzieren.
Überschüssiger Strom kann ins Netz eingespeist und verkauft werden. Die Einspeisevergütung richtet sich nach der Anlagengröße und ist für 20 Jahre festgelegt. Für Anlagen bis 10 Kilowattpeak liegt der Vergütungssatz aktuell bei 8,11 Cent pro Kilowattstunde. Bei größeren Anlagen sinkt dieser Wert leicht auf 7,03 Cent/kWh. Wer besonders große Dachflächen hat und den gesamten Strom einspeist, erhält 10,79 Cent/kWh.
In Baden-Württemberg benötigen kleinere Photovoltaikanlagen in der Regel keine Baugenehmigung, es sei denn, es handelt sich um denkmalgeschützte Gebäude.
Der Installationsbetrieb muss die Solaranlage beim örtlichen Stromnetzbetreiber anmelden und bestimmte Daten übermitteln. Eine Ausnahme bilden Balkonkraftwerke, Diese müssen nicht gemeldet werden.
Jede Photovoltaikanlage, einschließlich Batteriespeicher, muss im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur registriert werden. Dies kann online unter marktstammdatenregister.de erfolgen, entweder von Ihnen selbst oder durch Ihren Photovoltaik-Installateur. Für Balkonkraftwerke gibt es eine vereinfachte Anmeldemaske.
Für private Solaranlagen ist keine Gewerbeanmeldung mehr erforderlich. Zudem entfallen für Anlagen bis 30 Kilowattpeak auch die Steuererklärungspflichten.
Es ist ratsam, die Solaranlage in die Wohngebäudeversicherung aufzunehmen. Sollte die Anlage über einen Kredit finanziert sein, empfiehlt sich zusätzlich eine spezielle Photovoltaikversicherung.
In Deutschland fördern zahlreiche Städte und Landkreise den Bau von Solaranlagen, sowohl mit als auch ohne Stromspeicher, durch finanzielle Zuschüsse. Je nach Förderprogramm werden entweder feste Pauschalbeträge gezahlt oder prozentuale Anteile der Kosten übernommen. Die KfW-Förderung für Photovoltaikanlagen lässt sich oft mit regionalen Zuschüssen kombinieren. Um das passende Förderprogramm zu finden, bietet die Förderdatenbank des Bundes eine hilfreiche Übersicht, die online unter foerderdatenbank.de verfügbar ist.
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet zinsgünstige Kredite für PV-Anlagen und Stromspeicher an. Das Förderprogramm "Erneuerbare Energien – Standard" unterstützt sowohl die Anschaffungskosten als auch die Planung und Installation. Für den Antrag ist eine Bank als Vermittler notwendig, die den Kreditantrag bei der KfW einreicht. Da die Zinsen auch bei der KfW gestiegen sind, sollte man die Angebote der KfW mit normalen Bankkrediten vergleichen.
Auch Beratungsleistungen können gefördert werden. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) übernimmt bis zu 80 Prozent der Kosten einer Vor-Ort-Beratung. Darüber hinaus bieten Verbraucherzentralen besonders kostengünstige Beratungen an, da diese durch Zuschüsse des Bundesministeriums für Wirtschaft unterstützt werden.
Die Installation einer Solaranlage ist und bleibt eine lohnende Investition in die Zukunft. Sie bietet nicht nur die Möglichkeit, Ihre Energiekosten zu senken, sondern trägt auch aktiv zum Umweltschutz bei. Von der genauen Planung über die Auswahl der richtigen Komponenten bis hin zur Finanzierung und den rechtlichen Anforderungen, gibt es viele Aspekte zu beachten.
Die Vielzahl an Informationen und Anforderungen können überwältigend sein. Daher stehen wir Ihnen als erfahrene Photovoltaik Installateure gerne zur Seite. Unser Team bietet Ihnen umfassende Unterstützung bei der Planung, Installation und Inbetriebnahme Ihrer Solaranlage. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass Ihre Investition in erneuerbare Energien erfolgreich und effizient umgesetzt wird. Kontaktieren Sie uns um mehr über Ihre Möglichkeiten zu erfahren und von unserem Know-how zu profitieren.
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